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Die Donau |
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Zweitgrößter und zweitlängster Fluss in
Europa |
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Fahrgastschiff "Wien" auf der Donau in
Wien, links die Reichsbrücke.
©
Erhard Gaube - www.gaube.at |
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Die Donau ist mit einer mittleren Wasserführung von rund
6855 m³/s und einer Gesamtlänge von 2857 Kilometern nach der Wolga der
zweitgrößte und zweitlängste Fluss in Europa. Der Strom entwässert weite
Teile Mittel- und Südosteuropas. Er verbindet als Wasserweg sehr heterogene
Kultur- und Wirtschaftsräume und durchfließt dabei zehn Länder (Deutschland,
Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien,
Moldawien und Ukraine) – so viele wie kein anderer Fluss auf der Erde. |
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Schiffsschleuse Freudenau
in Wien. |
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Die Donau führt ihren Namen ab der Vereinigung zweier Quellflüsse, der Brigach und der größeren Breg, die beide im Mittleren Schwarzwald entspringen. Sie durchquert drei große Beckenlandschaften: das nördliche Alpenvorland und das Wiener Becken (Oberlauf), die Pannonische Tiefebene (Mittellauf) und das Walachische Tiefland (Unterlauf). Die trennenden Gebirge durchschneidet sie in Engtälern, deren bekannteste Abschnitte der Donaudurchbruch bei Beuron, die Wachau, die Hainburger Pforte (auch Preßburger Pforte) und das Eiserne Tor sind. Der Strom mündet über das ausgedehnte Donaudelta ins Schwarze Meer. |
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Die Donau hat eine hohe geografische, historische und kulturelle Bedeutung in Europa und ist im deutschen Sprachraum in ihrer Bedeutung dem Rhein vergleichbar. Hinsichtlich des Einzugsgebietes steht sie mit 796.000 km² (8 % der Fläche Europas; nach anderen Quellen 817.000 km²) hinter der Wolga (1.360.000 km²) und vor dem Dnepr (531.817 km²) an zweiter Stelle. Das Einzugsgebiet der Donau umfasst etwa 817.000 Quadratkilometer. Es ist etwas asymmetrisch; links (nördlich) der Donau liegen 56 Prozent der Fläche, rechts 44 Prozent. Dennoch steuern die Nebenflüsse der kleineren rechten Seite rund zwei Drittel des Wasservolumens bei, was vom hier größeren Flächenanteil hoher Gebirge herrührt, die zudem einen großen Teil der von West- und Südwestwinden herangeführten Feuchte abfangen. |
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Hochwasserführende Donau
bei Ingolstadt. |
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Die Donau entspricht in ihrem Charakter
in Österreich einem Gebirgsfluss. Das durchschnittliche Gefälle liegt
bei 40 Zentimeter pro Kilometer und die Strömungsgeschwindigkeit bei 1
bis 3 Meter pro Sekunde. Die Schneeschmelze im
Gebirge verursacht Hochwässer vom späten Frühjahr bis in den Hochsommer,
niederschlagsbedingte Hochwässer können das ganze Jahr über auftreten. Für die Tier-
und Pflanzenwelt ist die Donauniederung eine Wanderstrecke entlang der Ost-West-Achse.
Die ursprüngliche Donau wird dem Furkationstyp zugeordnet. Vor der
Regulierung im 19. Jahrhundert existierte ein reich gegliedertes System
von Haupt-, Neben- und Altläufen, deren Abflusskapazität ständig
wechselte. |
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Hochwasser - Linzer
Altstadt. |
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Die Dynamik der Donau führte zur ständigen
Neu- und Umbildung der Landschaft. Neue Gewässer entstehen, Inseln werden gebildet,
Altwässer verlanden, Waldflächen kommen auf und werden wieder abgetragen. Auch heute
noch ist dieser Typus erkennbar und soll durch die neuen Flussbaumaßnahmen wieder
hergestellt werden. |
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Uferlandschaft
Donauauen. |
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Die Donau nimmt bezüglich ihrer Fauna (zirka 70 Arten)
eine Sonderstellung unter den mitteleuropäischen Flüssen ein, da einige Arten nur in
ihrem Flusssystem vorkommen. Bedrohte Fischarten sind unter anderem Zingel, Steingreßling
und Huchen; es überwiegen Aale, Weißfische, Karpfen, Schleien, Barben, Brachsen,
Hundsfische, Hechte und Welse. |
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Eingriffe / Nutzung |
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Donau und Donauinsel mit
der Entlastungsrinne. |
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Die Donau wurde im vorigen Jahrhundert reguliert, dies
schien erforderlich um die Schifffahrt zu erleichtern und die Agrarlandschaft des
Marchfeldes vor Hochwässern abzusichern. Dadurch kam es aber auch zu einer grundlegenden
Verschiebung der ökologischen Gegebenheiten im Gewässersystem: die Kanalisierung des
Hauptstromes mit befestigten flussbegleitenden Uferdämmen, die Abtrennung von Nebenarmen,
die Einschränkung der Hochwassereinwirkung auf die Auenlandschaft und einen höheren
Wasserrückhalt in den Altarmen durch den Einbau von rückstauenden Traversen. |
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Kiesgewinnung auf der
Donau bei Regensburg. |
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Der Hauptstrom selbst wird seither durch wasserbauliche Maßnahmen (Baggerungen, Einbau
von Buhnen und Leitwerken, ... ) an die technischen Erfordernisse der Schifffahrt
angepasst.
Seit den 50iger Jahren wurde in Österreich eine beinahe lückenlose Kette
von Donaukraftwerken errichtet. Nur die Wachau und der Bereich im
Nationalpark Donau-Auen blieben als freie Fließstrecken erhalten. |
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Donaukraftwerk Freudenau
in Wien. |
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Die Kraftwerke haben den durchgehenden
Donaustrom in eine Abfolge von Stauseen gewandelt, behindern die Wanderung der Tierwelt
und halten das Geschiebe zurück. Dies verstärkt auch maßgeblich die
"Selbsteintiefung" der Donau. Derzeit beträgt diese rund 1-2 cm pro
Jahr, es gibt jedoch starke lokale Unterschiede. Langfristig besteht Handlungsbedarf, da die
umliegende Auenlandschaft trockener wird. |
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Die Donau - eine
Bilderreise |
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Das Donautal bei Beuron (Bild). Der Donaudurchbruch
bei Beuron liegt im Oberlauf der Donau zwischen Fridingen und
Sigmaringen im ehemaligen Dreiländereck von Württemberg, Hohenzollern
und Baden. In dem je nach Definition etwa 10 bis 20 km langen Gebiet im
Naturpark Obere Donau durchbricht die Donau die Schwäbische Alb in deren
südwestlichem Teil. Im Gegensatz zum Donaudurchbruch bei Weltenburg ist
hier die Bezeichnung geologisch zutreffend |
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Der Donaudurchbruch bei Weltenburg liegt am
niederbayerischen Abschnitt der Donau zwischen Kelheim und dem Kloster
Weltenburg (Bild). Das Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“, das seit
1938 besteht, wurde am 5. März 1978 mit dem Europadiplom ausgezeichnet. |
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Das Durchbruchstal (Bild) wird von bis zu 80 m hohen
Felswänden begrenzt, in denen kleinere Höhlen liegen. Zwischen der
sogenannten Stillen und der Langen Wand verengt sich der Strom bis auf
110 Meter.
In Deutschland legt die Donau von der Bregquelle bis zur
deutsch-österreichischen Grenze ihre ersten gut 618 Kilometer zurück;
sie bildet damit die viertlängste Flussstrecke in Deutschland. Jedoch
verliert sie etwa 75 Kilometer unterhalb des Bregursprungs den größten
Teil ihres Wassers in der Donauversinkung; während der überwiegenden
Zeit des Jahres sogar vollständig. |
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Von Ulm (Bild) bis Kelheim ist die Donau
Landeswasserstraße; von Kelheim bis zur österreichischen Grenze
Bundeswasserstraße mit 203 km Schifffahrtsweg. Die größten Städte des deutschen
Laufabschnitts sind nacheinander Tuttlingen, Ulm, Neu-Ulm, Neuburg an
der Donau, Ingolstadt, Regensburg, Straubing und Passau. |
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Ausblick auf die Donau von der Walhalla bei
Regensburg (Bild). Der Hafen Regensburg ist mit einem Gesamtumschlag
2003 von 6.681.000 t (Schiff: 3.194.000 t) der größte Hafen Bayerns.
Seine Lage am Europakanal Rhein-Main-Donau macht ihn zu einem wichtigen
Umschlagplatz zwischen den Nordseehäfen und Osteuropa. |
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In Passau (Bild) fließen zunächst die Ilz mit
moorbraunem Wasser von links in die dunkelblaue Donau und gleich danach
von rechts der grüngraue Inn. Die Donau hat noch ein längeres Stück nach
dem Zusammenfluss diese drei Farben. Das Wasser des Inn dominiert hier
das Bild; dies rührt weniger von seiner im Mittel größeren Wasserführung
her als von seiner geringeren Tiefe (Inn: 1,90 Meter, Donau: 6,80 Meter
– „der Inn überströmt die Donau“). Nach der Staatsgrenze – zwischen
Passau und Jochenstein in der Flussmitte – folgt das mit etwa 50 km
längste dieser Engtäler, das Oberösterreichische Obere Donautal mit der
Schlögener Schlinge. |
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Die Schlögener Schlinge (Bild) ist eine Flussschlinge im
oberen Donautal in Oberösterreich, etwa auf halbem Weg zwischen Passau
und Linz. Sie ist der größte Zwangsmäander Europas. Früher galt diese Schlinge als eine der gefährlichsten Stellen
des Donaulaufes für die Schifffahrt. Bei der alten Schifferstadt Grein und Schloss
Greinburg hat die Donau mit ca. 20 m ihre tiefste Stelle in Österreich.
Es folgen mit Strudengau und Nibelungengau zwei weitere Engtäler und
rund 90 Kilometer hinter Linz erreicht der Strom Melk mit seinem
gewaltigen Barockstift. |
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Donau bei Mauterndorf; Wachau (Bild).
Den Dunkelsteiner Wald abschneidend, durchfließt
der Strom auf den folgenden knapp 35 Kilometern eine der schönsten
Donaulandschaften, die Wachau, die an Dürnstein vorüber bis nach Krems
reicht. An der Korneuburger Pforte knickt sie um den Wienerwald herum,
den letzten Nordost-Ausläufer der Alpen, und erreicht dann durch die
Wiener Pforte das weiträumige Wiener Becken. |
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Hier liegt
mit Österreichs Hauptstadt Wien (Bild) die lange Zeit größte und bedeutendste
aller Donaustädte, mit der inzwischen Belgrad und Budapest gleichgezogen
haben. Bis kurz hinter Wien hat der Strom eher Gebirgsflusscharakter,
erst danach wandelt er sich allmählich zu einem Tieflandfluss. |
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Hainburg (Bild). Durch die Donau-Auen nähert sich die Donau
der Staatsgrenze zur Slowakei und bei der Thebener Pforte erreicht sie
das Pannonische Becken, womit ihr Oberlauf im eigentlichen Sinne zu Ende
geht. |
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Nur knapp 45 Kilometer von Wien entfernt, unmittelbar
hinter der österreichisch-slowakischen Grenze, passiert die Donau die
slowakische Hauptstadt Bratislava (Bild). Die Donau bildet kurz die Grenze zu
Österreich, fließt dann durch die slowakische Hauptstadt und bildet
schließlich die Grenze zu Ungarn. In der Nähe von Bratislava
zweigt am linken Ufer ein Seitenarm, die Kleine Donau, von der Donau ab
und bildet mit der Großen Schüttinsel die größte Flussinsel Europas. |
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Die Donau zwischen Slowakei und Ungarn (Bild). Nahe
der Einmündung des Ipel verlässt die Donau bei Szob die Staatsgrenze und
ist nun an beiden Ufern ungarisch. Kurz darauf wird sie vom
Börzsöny-Gebirge nach Süden abgedrängt und verläuft zwischen Gerecse-
und Pilisgebirge. Ab dem eindrucksvollen, um rund 90 Grad abknickenden
Donauknie bei Visegrád strebt die Donau für rund 500 Kilometer strikt
südwärts. |
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Nach ungefähr 40 Kilometern durchfließt die Donau
Budapest (Bild). Bei Budapest erreicht sie eine Breite von 400–500
Metern. Budapest ist flussabwärts die letzte Stadt, die beidseitig der
Donau liegt. Zugleich verlässt die Donau hier das ungarische
Mittelgebirge und markiert ab hier die westliche Grenze der Großen
Ungarischen Tiefebene. Nachdem sie zahlreiche kleinere Städte passiert
hat, verlässt sie kurz hinter Mohács das ungarische Staatsgebiet.
Anfangs teilen sich Kroatien (rechtes Ufer) und Serbien (linkes Ufer)
die Donau. Bei Bačka Palanka macht die Donau einen Knick und durchquert
dann Serbien in südöstlicher Richtung, von der kroatischen hin zur
rumänischen Grenze. |
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Weiter stromabwärts passiert der Strom die Stadt Novi
Sad (Bild). |
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Nach noch einmal 75 Kilometern erreicht die Donau
Belgrad (Bild), die mit knapp 1,57 Millionen Einwohnern drittgrößte
Stadt an der Donau. Auf ihrem weiteren Weg durch Serbien fließt die
Donau an den Industriestädten Pančevo, an der Mündung des Temesch, und
Smederevo vorüber, wo die Morava in die Donau mündet. |
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Festung Golubac (Bild) - Die Festung zählt heute zu den am
besten erhaltenen in ganz Serbien. Unterhalb der Ruine der serbischen
Festung Golubac tritt sie in die beeindruckende Donauschlucht am
Eisernen Tor ein. Die Donau fließt als Grenzfluss zwischen Serbien und
Rumänien bis zu den beiden Staudämmen Djerdap 1 und 2. |
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Das Eiserne Tor (Bild) gilt als einer der imposantesten Taldurchbrüche Europas. Es liegt in den südlichen Karpaten (zwischen dem
Serbischen Erzgebirge und dem Banater Gebirge) an der Grenze von
Rumänien zu Serbien. Bereits in den 1830er Jahren wurden im Auftrag
Ungarns erste Felssprengungen zur Verbesserung der Fahrrinne
durchgeführt. Beim Berliner Kongress 1878 war Österreich-Ungarn mit der
Regulierung der Donaustrecke am Eisernen Tor betraut worden. |
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Bis zu seiner Entschärfung 1972 im Zusammenhang mit
dem Kraftwerk Eisernes Tor 1 galt es als der für die Schifffahrt
gefährlichste Flussabschnitt der Donau, der nicht ohne ortskundige
Lotsen passiert werden konnte. Am Cazan bzw. Kazan (dt. Kessel) zwischen
den Städten Orșova und Donji Milanovac wird die Anstauung der Donau auf
200 Meter Breite und 80 Meter Tiefe reduziert. |
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Das Kraftwerk Eisernes Tor 1 (Bild) ist das größte Laufkraftwerk in der Donau an
der Grenze zwischen Serbien und Rumänien und liegt am Eisernen Tor. Zum
Fertigstellungszeitpunkt zählte es als das weltweit größte
Flusskraftwerk mit einer Engpassleistung von 2052 MW. |
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Nun macht der Fluss einen Knick nach Süden vorbei an
Gruia, Pristol, Cetate und Calafat. Dann beginnt die Donau ihre 400
Kilometer lange Reise gen Osten als Grenze zu Bulgarien. Die Donau ist
zwar der einzige schiffbare Fluss Bulgariens, hat aber verkehrstechnisch
nur regionale Bedeutung für diesen dünn besiedelten Landesteil. Entlang
der fast 500 Kilometer langen Strecke existiert lediglich eine Brücke |
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Es gibt zwölf bulgarische Donauhäfen mit einer
kleinen Handelsflotte, darunter Swischtow, Russe, Widin, Nikopol, Lom
und Silistra. Als Grenzrevisionspunkt im Nordwesten ist darüber hinaus
noch Orjachowo von Bedeutung. In der Stadt Swischtow erreicht die Donau
auch ihren südlichsten Punkt, von hier an fließt sie allmählich
nordwärts und verlässt dann hinter Silistra das bulgarische Territorium. |
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Kurz hinter der Mündung des Pruth bildet der Fluss
die Grenze zwischen Rumänien auf dem rechten Ufer und der Ukraine.
Die bedeutendsten ukrainischen Städte an der Donau sind Ismajil, Kilija
sowie Wylkowe (Bild), wo der Bystre-Kanal beginnt. Hinter dem
ukrainischen Abschnitt wird die Donau in den beiden südlich gelegenen
Mündungsarmen wieder auf beiden Ufern rumänisch, während der nördliche
Kilijaarm weiterhin die Grenze zur Ukraine bildet. Sie formt bei ihrer
Mündung in das Schwarze Meer das Donaudelta mit rund 800.000 Hektar
Fläche (davon rund 680.000 Hektar in Rumänien). |
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Donaumündung im Donaudelta in das Schwarze Meer
(Bild).
Das Donaudelta in Rumänien ist das Mündungsgebiet der
Donau am Schwarzen Meer und – nach dem Wolgadelta – das zweitgrößte
Flussdelta Europas. Es besteht aus drei Hauptarmen sowie unzähligen
Seitenarmen, Röhrichten, schwimmenden Inseln, Altarmen und Seen, aber
auch Auwäldern sowie extremen Trockenbiotopen auf Dünen. Kurz vor Tulcea
teilt sich der Strom in zwei Arme nach Chilia und Tulcea, kurz hinter
Tulcea teilt er sich erneut in zwei Arme nach Sulina und Sfântu Gheorghe.
Das 5000 km² große, weltweit einmalige Ökosystem ist Europas größtes
Feuchtgebiet, es gilt als größtes zusammenhängendes Schilfrohrgebiet der
Erde und ist der Lebensraum von über 4000 Tier- und über 1000
Pflanzenarten. |
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Die Donau - Fauna und
Flora |
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Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus)
im Donaudelta |
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Insgesamt sind über 300 Vogelarten an der Donau
beheimatet. Die Donau ist eine der bedeutendsten europäischen
Vogelzugstraßen und die an ihr gelegenen noch naturnahen Gebiete bilden
oftmals wichtige Areale für Überwinterung, Brut und Rast, darunter auch
für seltene Arten wie Uhu, Eisvogel, Seeadler, Schwarzstorch,
Schwarzmilan und Würgfalke. Herausragend sind dabei die Schutzgebiete
Donauauen, Kopački rit und vor allem das Donaudelta. |
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Äskulapnatter (Zamenis longissimus;
Syn.: Elaphe longissima) |
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Das Naturschutzgebiet Donauleiten liegt donauabwärts
zwischen Passau und Jochenstein auf der linken, nördlichen Donauseite.
Es handelt sich um eine sehr steile Abbruchkante, an der sich der
Bayerische Wald gegenüber der Molassesenke des Alpenvorlandes um über
hundert Meter gehoben hat. Durch die Exponierung gegen Süden wärmen sich
Granit und Gneis dieser Donauhänge auf und sorgen für ein fast
mediterranes Klima. Daher haben auf dieser Klimainsel viele Arten die
Klimaverschlechterung der letzten nacheiszeitlichen Wärmeperiode
überlebt. So gelten die Donauleiten in Deutschland als bedeutendstes
Vorkommen der bis zu zwei Meter langen schwärzlich-grünen Äskulapnatter. |
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Apollofalter (Parnassius apollo) |
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Die Vielfalt an Insekten ist bemerkenswert:
Schwalbenschwanz, Segelfalter und großer Schillerfalter können häufig
beobachtet werden. Sogar Weißer und Schwarzer Apollofalter kommen noch
vereinzelt vor. |
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Zander (Sander lucioperca, Syn.:
Stizostedion lucioperca, Lucioperca sandra) |
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Karpfen (Cyprinus carpio) |
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Eines der größten Auengebiete in Mitteleuropa sind
die Donauauen nahe Wien bei Hainburg, dort erstreckt sich von der Lobau
(noch auf Wiener Stadtgebiet) bis zur Einmündung der March der
Nationalpark Donau-Auen, in dem rund 70 Fisch-, 30 Säugetier- und 100
Vogelarten leben. |
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Fischadler (Pandion haliaetus) |
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Die Donauauen sind verbindendes Glied der Lebensräume
um Neusiedlersee, Donau und March und beherbergen vor allem im Winter
sowohl große Mengen an Tieren wie Gänse, Seeschwalben, Gänsesäger,
Schellenten, Limikolen, Stockenten, aber auch viele eher seltene Arten
wie Schelladler, Fischadler oder Singschwäne. |
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Steppenmöwe (Larus cachinnans) |
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Auch Kopački rit, ein noch unberührtes Sumpfgebiet an
der Draumündung in die Donau im Nordosten Kroatiens ist ein wichtiges
Überwinterungsgebiet; über 260 Vogelarten nisten hier, darunter auch so
seltene wie der Seeadler. Zahllose weitere Arten nutzen es als Rast- und
Überwinterungsgebiet. |
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Rallenreiher (Ardeola ralloides) |
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Der Nationalpark Đerdap erstreckt sich entlang der
Donau, von der Stadt Golubac bis zur Kleingemeinde Tekija, über eine
Länge von 100 km und über eine Fläche von 63.680 Hektar. Das
Einzigartige an diesem Park sind die riesigen Schluchten und Pässe durch
die die Donau fließt. |
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Springfrosch (Rana dalmatina) |
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Die tertiäre Flora, Vegetation und Fauna machen ihn
zu einem einzigartigen Naturreservat. Die über 1100 Pflanzenarten, die
hier zu finden sind, als auch Bären, Luchse, Wölfe, Goldschakale,
Schwarzstörche, einige Eulenarten und andere seltene Tiere bestätigen
dies ebenfalls. Am wichtigsten für die Vogelwelt an der Donau ist das
Donaudelta, ein zentraler Punkt der europäischen Vogelzugstraße und
zugleich Übergangszone von europäischer und asiatischer Fauna. Weit über
300 Vogelarten rasten, überwintern oder brüten hier, darunter zum
Beispiel Pelikane, Reiher, Löffler, Greifvögel oder auch die seltene
Rothalsgans. |
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Brandgans (Tadorna tadorna) |
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Kormorane (Phalacrocorax carbo) im
Donaudelta |
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Typische Donaufische sind Barbe, Nase, Blaunase,
Aitel, Hasel, Brachse, Karpfen, Güster, Hecht, Zander, Barsch, Aal,
Schied, Huchen, Sterlet und Welse sowie Bitterling, Gründling,
Schlammpeitzger, Schrätzer, Zingel und Streber, wobei die Störartigen
anders als früher durch den Bau der Staustufe am Eisernen Tor nicht mehr
bis Wien gelangen können. |
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Hecht (Esox lucius) |
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Einige Arten sind gar in der Donau oder ihren
Nebenflüssen endemisch, so zum Beispiel das Donaubachneunauge.
Begünstigt durch verstärkten Landschaftsschutz und Renaturierungen von
Donaueinzugsgebieten konnten seltenere Fischarten vor allem in
Deutschland und Österreich wieder etabliert werden. So wurde der
eigentlich seit 1975 ausgestorben geglaubte Hundsfisch (Umbra krameri),
ein Hechtverwandter, 1992 wiederentdeckt und konnte im Rahmen von
Nachzuchtprogrammen wieder angesiedelt werden. Im Donaudelta finden sich
über 150 Fischarten, etwa Stör, europäischer Hausen, Karpfen, Wels,
Zander, Hecht und Barsch. |
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Europäischer Wels oder Flusswels (Silurus
glanis) |
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Das Donaudelta in Rumänien ist das Mündungsgebiet der
Donau am Schwarzen Meer und – nach dem Wolgadelta – das zweitgrößte
Flussdelta Europas. Es besteht aus drei Hauptarmen sowie unzähligen
Seitenarmen, Röhrichten, schwimmenden Inseln, Altarmen und Seen, aber
auch Auwäldern sowie extremen Trockenbiotopen auf Dünen. Kurz vor Tulcea
teilt sich der Strom in zwei Arme nach Chilia und Tulcea, kurz hinter
Tulcea teilt er sich erneut in zwei Arme nach Sulina und Sfântu Gheorghe.
Das 5000 km² große, weltweit einmalige Ökosystem ist Europas größtes
Feuchtgebiet, es gilt als größtes zusammenhängendes Schilfrohrgebiet der
Erde und ist der Lebensraum von über 4000 Tier- und über 1000
Pflanzenarten. Urtümliche Galeriewälder aus Eichen, Weiden und Pappeln
säumen die Ufer des Donaudeltas. |
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Zauneidechse (Lacerta agilis) |
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Das Donaudelta besteht aus einem dichten Gewässernetz
von Seen, Altarmen, Flüssen und Kanälen, welche die Hälfte der
rumänischen Binnenfischproduktion liefern. Zu den häufigsten Fischarten
gehören Störe, Wildkarpfen, Karauschen, Brassen, Rotaugen, Rotfeder,
Schleien sowie Raubfische wie Flussbarsche, Zander, Rapfen, Hechte und
Welse. Das Donaudelta gehörte aufgrund seiner Größe und Naturbelassenheit
mit zu den weltbesten Fischrevieren für Wildkarpfen und Großwelse,
Letztere angeblich bis 2 Meter lang und 100 Kilogramm schwer.
Berufsfischer erbeuteten einen Wels von 162 Kilogramm. |
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Fischotter (Lutra lutra) |
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Aber auch Säugetierarten wie Steinmarder, Edelmarder,
Wiesel, Dachs oder gar Wildkatze, Biber und Otter sind hier heimisch, im
Delta finden sich unter anderem Europäischer Nerz, Fischotter,
Steppeniltis und Ziesel. |
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Grüne Flussjungfer (Ophiogomphus
cecilia) |
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Ebenso bietet die Donau zahlreichen Amphibien und
Reptilien Raum, darunter Äskulapnatter, Östliche Smaragdeidechse,
Mauereidechse, Ringelnatter, Glattnatter und Zauneidechse, Griechische
Landschildkröte, Maurische Landschildkröte und Europäische
Sumpfschildkröte sowie Endemiten wie dem Donau-Kammmolch. Eine besonders
hohe Artendichte weist auch hier wiederum das Delta auf. |
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Uferbewuchs im Donaudelta |
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Wichtige Baumarten der Weichholz-Auen sind die
Silber-Pappel (Populus alba), am Oberlauf auch die Grau-Erle sowie die
Silberweide Für die Hartholz-Aue ist die Schmalblättrige Esche
erwähnenswert, die von Wien abwärts vorkommt, des Weiteren sind noch
Feld- und Flatter-Ulme und Stieleiche belegt. In der Donau selbst finden
sich seltene Wasserpflanzen wie die Wasserfalle oder Wasserschläuche. |
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Dieser Bericht basiert auf dem Artikel "Donau" der |
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