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Theatermuseum |
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Hier sind die Sternstunden des Bühnenzaubers festgehalten |
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Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien |
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Das Theatermuseum im Palais Lobkowitz.
Quelle: Wikimedia
Commons - Lizenz (CC-BY-SA 3.0) / Gryffindor |
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Das Theatermuseum (vormals: Österreichisches Theatermuseum) ist ein Bundesmuseum im Wiener Palais Lobkowitz. Organisatorisch gehört das Theatermuseum heute zum Kunsthistorischen Museum Wien und ist seit 1991 im Palais Lobkowitz
in Wien angesiedelt. Das Palais Lobkowitz (auch: Palais Dietrichstein-Lobkowitz) ist ein barockes Palais im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Es steht am nach ihm benannten Lobkowitzplatz und zählt zu den ältesten Palastbauten Wiens.
Bemerkenswert im Wiener Palais Lobkowitz ist der Eroicasaal, benannt nach Beethovens 3. Symphonie, die seinem Förderer und Hausherrn des Palais, Franz Joseph Maximilian Fürst Lobkowitz,
gewidmet ist. |
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Der Barocke Innenhof im Palais Lobkowitz.
Quelle: Wikimedia
Commons - Lizenz (CC-BY-SA 3.0) / Gryffindor |
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Zahlreiche Werke Beethovens wurden im Palais Lobkowitz
aufgeführt, wo sich der Komponist des Öfteren auch als Gast aufhielt. Das Palais ist der erste bedeutende barocke Stadtpalast
nach der Zweiten Türkenbelagerung, als der Adel sein Geld nicht mehr nur für
militärische Zwecke investieren musste. Die Fassade des Palais ist, anders
als sein Inneres, noch weitgehend in ihrem ursprünglichen Zustand aus der
Erbauungszeit erhalten. Zur Zeit des Wiener Kongresses wurden im Palais
zahlreiche Feste und Bälle abgehalten. |
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Portal von Fischer von Erlach.
Quelle: Wikimedia
Commons
Lizenz (CC-BY-SA 3.0) H. Furch |
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Palais Lobkowitz, Treppenhaus.
Quelle: Wikimedia
Commons
Lizenz (CC-BY-SA 3.0) A. Praefcke |
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Um die Mitte des 19. Jahrhunderts verlegten die Lobkowitz den Hauptsitz der Familie ins Stammschloss Raudnitz
nördlich von Prag und gaben das Wiener Palais zur Vermietung frei. 1869 bis
1909 wurde das Haus als französische Botschaft genützt. 1919 bis 1938 war
hier die tschechoslowakische Gesandtschaft untergebracht, 1939 bis 1945
(nach Adaptierung durch Josef Hoffmann) das „Haus der Mode“. |
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Der mit Deckenfresken ausgestattete
Eroicasaal im Palais Lobkowitz.
Quelle: Wikimedia
Commons - Lizenz (CC-BY-SA 3.0) / Gryffindor |
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Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Haus als Sitz
des Wiener Institut français genutzt. 1980 wurde das Palais schließlich vom Staat angekauft und wird seit 1991, nach umfassender Renovierung, als Österreichisches Theatermuseum (im Verband der Wissenschaftlichen Anstalt Kunsthistorisches Museum Wien) genutzt.
Seinen Ursprung hat das Museum in der Theatersammlung der Österreichischen
Nationalbibliothek, die ihrerseits bis in die Barockzeit zurückreicht. |
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Der magische Raum im Theatermuseum.
© Theatermuseum - www.theatermuseum.at |
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1922 wurde die Theatersammlung unter der Leitung von Joseph Gregor als eigenständige Organisation etabliert und im Jahr 1923 durch den Ankauf der größten damals existierenden privaten Theatralia-Sammlung,
der des Burgschauspielers und Burgtheaterdirektors Hugo Thimig, wesentlich
erweitert. Auch von Stefan Zweig stammt ein bedeutender Teil der Sammlung;
er vermachte seine Manuskripte vor seiner Flucht vor den Nationalsozialisten
im Jahr 1938 dem Museum. |
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Schauraum im Theatermuseum.
© Theatermuseum - www.theatermuseum.at |
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Mit dem Nachlass von Hermann Bahr besitzt das Museum den bedeutendsten Schriftstellernachlass der Wiener Moderne in Österreich.
Die Theatersammlung sollte sich nicht nur auf literarisches und archivarisches Sammelgut beschränken, sondern das Theater in seiner ganzen Vielfalt erfassen. Eng damit verbunden war über Jahrzehnte der Plan zur Gründung eines Theatermuseums. Das Österreichische Theatermuseum, ursprünglich in Räumlichkeiten des Hanuschhofs
neben der Wiener Staatsoper untergebracht, wurde allerdings erst 1975
gegründet, mit der primären Aufgabe, Ausstellungen mit dem vorhandenen
Material der Österreichischen Nationalbibliothek zu organisieren. |
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Schauraum im Theatermuseum.
© Theatermuseum - www.theatermuseum.at |
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Da der Platz für die Bestände bald nicht mehr ausreichte,
kaufte die Republik Österreich das nahegelegene Palais Lobkowitz
an, das schließlich am 26. Oktober 1991 als Österreichisches Theatermuseum
eröffnet wurde. Mit dieser Eröffnung fand auch die Vereinigung der
bisherigen Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek mit den
Beständen des Theatermuseums statt und es entstand eine der größten und
bedeutendsten Sammlungen im Bereich des Theaters und die Möglichkeit ihrer
Präsentation in erlesenen Schauräumen. |
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Bühnenbildmodell von Bernhard Hammer zu
"Malakut"
von Nader Mashayekhi, Museumsquartier, Wien 1997.
© Theatermuseum - www.theatermuseum.at |
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Mit Beginn des Jahres 2001 wurde das Österreichische
Theatermuseum rechtlich Teil der wissenschaftlichen Anstalt
Kunsthistorisches Museum. Mit 1. September 2014 wurden die Bestände des 2005
gegründeten, bis dahin eigenständigen Wiener Staatsopernmuseums in das
Theatermuseum eingegliedert. |
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Bühnenmodell des Alten Burgtheaters, Wien, Rekonstruktion von Friedrich Bernhard
Bretschneider, um 1880 (Österreichisches Theatermuseum, Wien) Kulissenmaschinerie.
Quelle: Wikimedia
Commons - Lizenz (CC-BY-SA 3.0) / Andreas Praefcke |
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Im Theatermuseum sind die Sternstunden des Bühnenzaubers für immer festgehalten: Über 1.000 Bühnenmodelle, 600 Kostüme und Requisiten aus drei Jahrhunderten, mehr als 100.000 Zeichnungen und Grafiken sowie mehr als 700.000 Theaterfotos zählen zum Bestand des Museums. Zu den ungewöhnlichsten Schätzen des Hauses gehören die ausdrucksvollen Stabpuppen des Jugendstilkünstlers Richard Teschner,
einschließlich seines fantastischen Figurenspiegel. In Summe umfasst der
Bestand des Museums mehr als 2.000.000 Einzelobjekte. Die
fachwissenschaftliche Studienbibliothek des Theatermuseums umfasst etwa
100.000 Bücher, Zeitschriftenbände, Bühnenmanuskripte und Theaterzettel. Ein
Großteil der Bestände ist weiterhin Eigentum der Österreichischen
Nationalbibliothek und als Dauerleihgabe im Theatermuseum. |
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Das "Maria Stuart" Kostüm von Hedwig
Bleibtreu.
© Theatermuseum - www.theatermuseum.at |
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Die Sammlung der Theaterkostüme, Requisiten und des Theaterschmucks enthält Objekte von einzigartiger Qualität. Der Bestand umfasst über 1500 originale Kostüme mit Accessoires, Bühnenschmuck und Kostümrequisiten vom der Mitte des 19. bis zum Anfang unseres Jahrhunderts.
In erster Linie orientiert sich die Sammlung an den Theaterinszenierungen der „großen“ Wiener Bühnen, den bekannten österreichischen Festspielproduktionen und den „Stars“ des Sprech- und Musiktheaters. Die Palette reicht von Kostümen berühmter Darsteller wie Leo Slezak, Pavarotti oder Klaus Maria Brandauer bis zur Bühnenkleidung nach Entwürfen von bildenden Künstlern wie Pablo Picasso, Oskar Kokoschka oder Caspar Neher. |
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Bühnenbildmodell von Max Reinhardt und Karl Walser zu
"Ein Sommernachtstraum"
von William Shakespeare, , Neues Theater, Berlin 1905.
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Der Bestand an Bühnenbild- und Architekturmodellen aus dem 18. bis 21. Jahrhundert zählt fast 1.000 Stück und vertritt über 160 Künstlerinnen und Künstler.
Den Grundstock der Sammlung bilden 400 Modelle zu Aufführungen im Hofburgtheater von 1888 bis 1910 – eine Zeit, in der neue ästhetische Programme und technische Errungenschaften wie das elektrische Licht auf der Bühne eine Neukonzeption des Bühnenraums erforderten. |
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Bühnenbildmodell von Gottfried Neumann-Spallart zu
"Alphabeth in Ewigkeit"
von Beatrice Ferolli, Kleines Theater im Konzerthaus, Wien 1960.
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Zu den weiteren Höhepunkten gehören die Originalmodelle aus dem 18. Jahrhundert von Lorenzo Sacchetti,
ein Konvolut von Modellen der russischen Revolutionskunst, das im Jahre 1924
im Zusammenhang mit der Internationalen Ausstellung neuer Theatertechnik in
Wien erworben werden konnte, sowie die Arbeiten des österreichischen
Bühnenreformators Alfred Roller, der die Bühne im Sinne von Adolphe Appia
(1862–1928) und Edward Gordon Craig (1872–1966) „entrümpelte“. |
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Bühnenbildmodell von Josef Hoffmann zu "Die Zauberflöte"
von Wolfgang A. Mozart, Hofoper, Wien 1869.
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Nicht zuletzt dokumentiert die Sammlung die Theaterarbeiten von Künstlern
des 20. Jahrhunderts wie Remigius Geyling, Oskar Strnad, Clemens Holzmeister, Friedrich Kiesler, Lois
Egg und Wieland Wagner. Ein Bühnenbildmodell ist die maßstabgetreue
Umsetzung eines Bühnenbildentwurfs bzw. dessen Skizze in die
Dreidimensionalität. Es unterstützt die räumliche Vorstellung des zu
gestaltenden Bühnenraumes und trägt maßgeblich zur Verständigung zwischen
Schauspieler, Bühnenbildner und Regisseur bei. Modelle dienen auch als
wichtige Arbeitsvorlage für die Theaterwerkstätten. |
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Bühnenbildmodell von John Napier zu "Cats" von Andrew Lloyd Webber,
Theater an der Wien, Wien 1983.
© Theatermuseum - www.theatermuseum.at |
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Im konstruierten Modell können viele Faktoren des eigentlichen Theaterereignisses wie Licht- und Szenenwechsel, Schatten, Bewegung simuliert sowie – mittels Figurinen – Aspekte der Interaktion zwischen Schauspielern und Publikum imaginiert werden. Modelle gelten als Arbeitsmittel und tragen dazu bei, den Bühnenraum zu konstruieren oder seinen status quo zu verändern: Dramatische Inhalte werden ins Räumliche gesetzt und die Inszenierung gewinnt an Atmosphäre. Dadurch wird Bedeutung nicht nur erlangt, sondern „erzeugt“. |
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Bühnenbildmodell von Theodor Jachimowicz zu
"Die Afrikanerin"
von Giacomo Meyerbeer, k.k. Hof-Operntheater, Wien 1866.
© Theatermuseum - www.theatermuseum.at |
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Die Sammlung „Künstlerandenken“ umfasst etwa 2.500 Objekte, die von kultur- und theaterhistorischer Bedeutung sind. Es handelt sich größtenteils um private Andenken an berühmte Künstler der österreichischen Theaterlandschaft. Die Erinnerungen an und aus Theatergebäuden bilden einen eigenen Bereich innerhalb der Sammlung. |
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Ein wesentlicher Schwerpunkt der grafischen Sammlung des Österreichischen Theatermuseums ist die höfische Festkultur der Barockzeit mit ihren fantasievoll choreografierten
Rossballetten, den prunkvollen Schiffs- und Wagenzügen zu Wasser und zu Land
und ihren den jeweiligen Herrscher verherrlichenden Festopern. |
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Das Theatermuseum im Palais Lobkowitz.
© Theatermuseum - www.theatermuseum.at |
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Bedeutende Künstler wie Lodovico Burnacini, Jacques Callot, Giuseppe Galli-Bibiena, Ferdinando Tacca oder Alfonso Parigi
und andere schufen eine Reihe hervorragender Stichfolgen, die das barocke
Ausstattungswesen mit seinem streng symmetrischen Kulissenaufbau und seinen
mechanischen Apparaturen für die Himmelserscheinungen eindrucksvoll
dokumentieren. Die parallel dazu existierende populäre Theaterkultur – die
Commedia dell’arte oder die Hanswurstiaden im deutschen Sprachraum – ist ebenfalls durch großartige Bilddokumente vertreten. |
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Website Screenshot 2017: http://www.theatermuseum.at/ |
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Theatermuseum |
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Hier sind die Sternstunden des Bühnenzaubers festgehalten |
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Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien |
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Telefon: +43 (0)1 525 24 3460 |
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E-Mail: info@theatermuseum.at |
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Öffnungszeiten: |
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Täglich außer Dienstag 10 - 18 Uhr
Einlass ist jeweils bis eine halbe Stunde vor Schließzeit! |
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Erreichbarkeit: |
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Anreise vom Westbahnhof:
U-Bahnlinie U3 bis Station Stephansplatz
Anreise vom Südbahnhof:
Straßenbahnlinie D bis Station Karlsplatz/Oper
Öffentliche Verkehrsmittel:
U1, U2, U3, U4, D, 1, 2, 62, 3A, 59A |
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www.theatermuseum.at |
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